Anbieter von Collaboration-Tools gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Egal ob Teams, Asana, Trello, Google Workspace oder Slack. Die schiere Menge an unterschiedlichen Tools kann schnell überfordern und oft ist es schwierig, die richtige Auswahl zu treffen. Gerade, wo fast alle Anbieter mit vielversprechenden Aussagen á la „Arbeite zeitlich flexibel und an jedem Ort der Welt“ oder „Eure Produktivität wird sich vervielfältigen“ locken. Nicht selten wird das erstbeste Tool ausgewählt. Was dann kommt, ist der große Frust. Die Tools überfordern Mitarbeitende, liefern zu viele oder zu wenige Möglichkeiten und sorgen für Isolation anstatt Zusammenarbeit. Und auch das simple Nutzen von Videocalls und Chats kann, wenn nicht richtig angegangen, zur Erschöpfung führen. Damit Sie in Ihrem Team kollaborieren anstatt kollabieren, gibt es ein paar Aspekte, die Sie sowohl bei der Auswahl der Tools, als auch bei ihrer Verwendung berücksichtigen sollten.

Ist neu immer gut? Vom Umgang mit Veränderungen

Die Geschwindigkeit von Veränderungen in Unternehmen hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Gleichzeitig nimmt die Beständigkeit von Lösungen rapide ab. Was gestern noch die beste Option war, kann morgen schon wieder veraltet sein. Dieses als permanenter Wandel beschriebene Phänomen sorgt dafür, dass in schwierigen Situationen oft schnelle, unüberlegte Entscheidungen getroffen und eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen verlangt werden. Routineabläufe und Ruhezyklen werden dadurch reduziert und nicht selten sind viele Mitarbeiter*innen mit der Komplexität der Veränderungen und dem Tempo, mit dem diese umgesetzt werden, überfordert.

Durch hastig getroffene Entscheidungen kann Stress in ihrem Unternehmen entstehen. Wir sind der Ansicht, dass ein erfolgreicher, nachhaltiger Change-Prozess Ordnung und Struktur und insbesondere Führung und Kommunikation braucht. Wir raten in unseren Projekten trotz des Drucks, der diese oft begleitet, daher stets zu strategisch durchdachten Lösungen und der Einbindung aller Mitarbeiter*innen. Gerade dann, wenn es um die Auswahl von Collaboration-Tools geht.

Wie viel ist zu viel?

Die Google Suche nach „Collaboration-Tools“ liefert 670 Millionen Ergebnisse. Ganz so viele Anbieter sind es dann zwar doch nicht, aber wenn man die Suche nach Anbietervergleichen konkretisiert, wird man dennoch mit einer Flut verschiedener Anbieter überrollt. Von Teams über Asana bis hin zu Trello versprechen alle innovatives Arbeiten und eine neue Form der Kollaboration. Was das konkret bedeutet, wird oft jedoch nicht wirklich klar. Dies kann dazu führen, dass Entscheider*innen die Funktionalität der Tools falsch einschätzen und aufgrund des zeitlichen Drucks, eine Lösung zur digitalen Zusammenarbeit umzusetzen, die falsche Auswahl treffen. Nicht für jedes Team eignet sich Slack, nicht für jedes Team ist Google Workspace die richtige Lösung. Wenn dann auch noch die eigentlichen Nutzer*innen nicht mit in die Entscheidung einbezogen wurden, kommt es kurze Zeit nach der Implementierung oft zum bösen Erwachen.

Viele Unternehmen merken dann, dass das Collaboration-Tool nicht zu den eigentlichen Arbeitsabläufen oder der Unternehmenskultur passt. Was dann folgt, ist nicht selten eine Flut von Workaround-Lösungen und Add-Ons, damit die Zusammenarbeit irgendwie funktioniert. Eine Extension hier, eine App da… Auch hier sind die Möglichkeiten schier unendlich. Aber nicht immer sind viele Möglichkeiten etwas Gutes. Ab einem gewissen Punkt ist jede*r Mitarbeiter*in, egal wie digital affin er oder sie auch sein mag, mit der Vielfalt überfordert. Wenn dann noch mangelnder Support hinzukommt, leidet die digitale Zusammenarbeit.

Einbeziehen statt überfordern

Wir raten daher immer dazu, die Auswahl des für Sie passenden Tools nicht übereifrig zu treffen und vor allem die Meinungen und Erfahrungswerte der Mitarbeitenden in die strategische Entscheidungsfindung einfließen zu lassen. Das Tool muss zu Ihrem Unternehmen, den Prozessen und vor allem Ihren Mitarbeiter*innen passen. Und wer, wenn nicht Ihre Teams selbst, kann dies am besten beurteilen?

Ist man sich einig und der passende Anbieter wurde gefunden, darf das Einbeziehen der Mitarbeiter*innen jedoch nicht schlagartig aufhören. Unsere Erfahrung zeigt, dass das bloße Zur-Verfügung-Stellen der Tools und das „Self-Enabling“ der Mitarbeiter*innen in den meisten Fällen nicht ausreicht und somit Change-Prozesse verlängert und die Überforderung verstärkt. Denn dort, wo die Vielzahl der Collaboration-Tool-Anbieter aufgehört hat, macht die Vielzahl an Tool-internen Möglichkeiten nahtlos weiter. Daher empfehlen wir, Lösungen entsprechend der Unternehmenskultur und des Lerntempos der Mitarbeitenden auszuwählen anstatt das volle Angebot ungefiltert bereitzustellen.

This Meeting could have been an E-Mail

Wir hören seit Beginn der Corona-Pandemie und der verstärkten Nutzung von Collaboration-Tools bei vielen unserer Kund*innen, dass die Anzahl der digitalen Meetings in keinem Verhältnis zur vorherigen Situation steht. Die räumliche und zeitliche Flexibilität verleitet dazu, schnell ein Meeting zu machen und mal eben auf den Anrufen-Button zu klicken.

Kein Tag ohne Meeting. Die Anzahl von digitalen Meetings hat während der Pandemie ein neues Höchstmaß erreicht.

Wenn früher nicht alle Kolleg*innen am gleichen Ort oder der Konferenzraum belegt waren, wurde eine E-Mail geschrieben. Heute wird ein Videocall geplant. Auch wir haben Tage, an denen wir uns von morgens bis abends in virtuellen Räumen aufhalten. Nicht immer ist das jedoch notwendig. Appellieren Sie an Ihr Team, Ihre Kolleg*innen aber auch an sich selbst, zu überlegen, ob für jedes Thema wirklich ein Videocall anberaumt werden muss. Manchmal reicht eben doch die gute alte E-Mail oder eine Nachricht im Chat. Auch kann es zur Effizienz beitragen, schon vorab die Erwartungshaltung an das Meeting zu kommunizieren, eine Agenda vorzubereiten und das Ziel für den Ausgang des Termins zu definieren.

Der Druck, sich selbst zu präsentieren

Eine weitere Randerscheinung von zu vielen und zu langen Videocalls ist bei vielen ein von der University of Arizona als „Zoom-Erschöpfung“ betiteltes Gefühl der Ausgelaugtheit. Ein langer Tag mit vielen Meetings kostet Energie. Insbesondere dann, wenn die Kamera eingeschaltet ist.

Der Druck, sich zu präsentieren, ist groß. Denn es herrscht die weit verbreitete Annahme, dass man sich mehr beteiligt, wenn die Kamera während des Meetings an ist. Das führt zu Erschöpfung und sogar zu einem völlig anderen Ergebnis, wie ein Experiment mit 103 Teilnehmern an der Universität gezeigt hat. Denn erschöpfte User*innen zeigen weniger Engagement und bringen sich weniger ein, was andere denken lassen könnte, sie seien nicht produktiv genug. Warum also beim nächsten Meeting-Marathon nicht einfach mal die Kamera auslassen?

New Work richtig umsetzen

New Work kam für viele Unternehmen durch die Pandemie schneller als gewollt. Viele hatten schlichtweg keine Zeit, strategische Entscheidungen zu treffen, da schnell gehandelt werden musste. Umso wichtiger ist es, jetzt an den richtigen Stellen nachzujustieren. (Digital) Kollaborieren und New Work will gelernt sein, damit es nicht zum Kollabieren kommt.

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